Schnitzel, Scherbe und SYNOPSE - Beitrag von Sr. Mirjam Dinkelbach OCist

Schnitzel, Scherbe und SYNOPSE
Austausch über die Bibel XIII


Der junge Mensch von Nr. XII hat eine wunderbare Entdeckung gemacht. Man kann ihn guten Gewissens zu den großen Forschern, Entdeckern und Denkern des Lebens und Glaubens zählen.
Die Beobachtungsgabe und das Erstaunen im Hinblick auf Ähnlichkeiten und Unterschiede der Evangelien führten Jahrhunderte hindurch Menschen wie ihn zur Schaffung von Evangelienharmonien, Dichtungen (Heliand), musikalischen Werken wie „Der Messias“ oder „Die sieben letzten Worte Jesu“. Namen wie Tatian von Syrien, Ammonius von Alexandria, Eusebius von Caesarea, Augustinus von Hippo, Bach, Händel und Schütz säumen diesen Weg.
Die Leser schauten dabei immer genauer und noch genauer hin, bis eines Tages im 18. Jahrhundert Herr Johann Jakob Griesbach eine griechische EvangelienSYNOPSE herausbrachte: die Evangelien in TABELLENFORM. Heute sind Werke wie die Kurt-Aland-Synopse oder die Carl-Heinz-Peisker-Synopse allen Bibel-Studierenden geläufig und unverzichtbar, und es kommt immer noch Detaillierteres nach.
Diese vergleichende Art der Betrachtung der Evangelien ist eine unerschöpfliche Quelle der Inspiration und Meditation, nicht nur für Forscher und Studenten. Darum gibt es im Buchhandel auch griechisch-deutsche Synopsen oder Synopsen ausschließlich in Deutsch und das sogar zu den verschiedenen deutschsprachigen Ausgaben der Bibel: Einheitsübersetzung, Lutherbibel, Zürcher Bibel usw. usf.
„Forscht…!“ empfahl der Adventskalender 2019 des Katholischen Bibelwerkes e.V. (www.bibelwerk.de) entsprechend Matthäusevangelium 2,8. Es darf mehr als nur drei Weise geben!