„Im Frieden lasst uns zum Herrn beten“ - Hanns Sauter

Hanns Sauter: „Im Frieden lasst uns zum Herrn beten“

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Hanns Sauter: Im Frieden lasst uns zum Herrn beten. Mit Ikonen Gottesdienste feiern. Verlag Katholisches Bibelwerk Stuttgart 2022. 240 Seiten. ISBN 978-3-460-26819-7 € 17,40 (A)
Sonderband 2022/2023 der Predigtreihe Gottes Volk

Eine Rezension von der Homepage "Andreas-Petrus-Werk":

Der Autor, der u. a. im Fachbereich Seniorenpastoral der Erzdiözese Wien tätig war und Referent der Erzdiözese im Vorstand des Andreas-Petrus-Werks ist, hat sich besonders durch seine Vorträge und Publikationen zur Ikonentheologie einen Namen gemacht. Mit seinem neuen Buch legt er einen vielseitig bei gottesdienstlichen Anlässen, bei Seminarien und Gebetskreisen einsetzbaren Fundus an Anregungen zur Meditation, zur Schriftlesung und zum Verständnis der Ikonen vor.
Nach einer kurzen Einleitung über das Miteinander von Bild und Wort, über die Ikone, die den Weg Gottes mit den Menschen aufleuchten lässt und so als Linie und Farbe gewordene Predigt das Wort der Hl. Schrift erschließt, werden 21 Ikonenmotive unter einem Motto als Haupttitel vorgestellt und erschlossen. Sie sind in ihrer Abfolge thematisch geordnet. Im Wesentlichen bewegt man sich entlang der Heilsgeschichte, wie sie im kirchlichen Jahreszyklus vorgegeben ist. Dabei ist in den zahlreichen Querverweisen zu einzelnen Themen immer das Ganze im Blick. Dies gilt auch für die Unterschiede zwischen westlichen und östlichen Traditionen, die nicht verschwiegen werden und  jeweils als verschiedene Sichtweisen vor Augen treten, die einander ergänzen und bereichern.
Die einzelnen Abschnitte folgen demselben Schema: Die Überschrift über der Schwarzweiß-Abbildung der Ikone stellt dem Motiv ein Motto voran; es folgt die „Hinführung“ , die vorweg über wichtige Aspekte informiert, die unter den Rubriken „Betrachten der Ikone“, „Die Botschaft der Ikone“, „Bibel“, „Zu den Bibeltexten“, „Gebet aus der Ostkirche“, „Gebet aus der Westkirche“, „Meditation“ näher ausgeführt werden. Zum Abschluss werden „Anlässe“ aufgelistet, für die das betreffende Ikonenmotiv geeignet erscheint, für die im Folgenden abgebildete Ikone „Jesus klopft an“ etwa: „Ende des Kirchenjahres, Advent, Bußgottesdienst, Einkehrtage“. Die an liturgische Vollzüge angelehnte Darbietung erleichtert das Eindringen in die Inhalte, die aufgegriffen und weitergesponnen werden wollen.

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Neu gestaltetes Ikonenmotiv „Ich stehe vor der Türe und klopfe an“ von Rudi Jankovich, Feldkirch

Das innovative Ikonenmotiv „Jesus klopft an“ hat Rudi Jankovich, Feldkirch, nach Vorgaben von Hanns Sauter „geschrieben“. Sauter dazu: „Jesus, der sowohl bei den Menschen Aufnahme sucht, als auch erwartet wird, ist bei der Christenheit des Westens Thema im Advent, bei der des Ostens, die eine Adventszeit wie im Westen nicht kennt, Thema der Karwoche.“ (S. 31f) Die im Bild verdichtete Zusammenschau des adventlichen Wartens auf den Herrn, das in Liedparaphrasen wie „Macht hoch die Tür“ oder „Tochter Zion“ anklingt, mit dem Festgeheimnis des Palmsonntags, das im Licht von Sach 9,9–15 „Siehe dein König kommt zu dir“ gedeutet wird, regt auf originelle Weise dazu an, Weihnachten und Ostern als Höhepunkte des kirchlichen Jahres aufeinander zu beziehen. Zudem steht an den ersten Tagen der Karwoche in der Ostkirche die Erwartung des Bräutigams (nach Mt 25,1–13) im Mittelpunkt.
Der Herr und Erlöser kommt nicht herrschaftlich, sondern als von den Strapazen des Weges gezeichneter Wanderer, in seiner linken Hand eine Schriftrolle, d. h. er hat eine Botschaft zu überbringen. Wird ihm geöffnet werden, wenn er an der Tür steht und anklopft (vgl. Offb 3,20)? Wird er seine Botschaft überbringen können und was ist der Inhalt dieser Botschaft? Man mag an das programmatisch nach Lk 4,18 am Beginn des öffentlichen Wirkens Jesu stehende Wort denken: „Der Geist des Herrn hat mich gesandt, damit ich den Armen eine Frohe Botschaft bringe, damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde und den Blinden das Augenlicht, damit ich die Zerschlagenen in Freiheit setze und ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe.“ Man mag auch an den Herrn denken, der die Finsternis des mit einem Stein verschlossenen Grabes überwunden hat und den selbst aus Angst verschlossen gebliebene Türen nicht daran hindern, zu denen zu kommen, die sich in seinem Namen versammelt haben, um ihnen als Frohe Botschaft den Frieden zu bringen (Joh 20,19.21.26). (Gottfried Glaßner OSB)

"Das Vaterunser - Ein Gebet für uns alle" - David Steindl-Rast

"Die Erde schenkt so viel wir brauchen, nicht so viel wir haben wollen." David Steindl-Rast

Kein Gebet verbindet die gläubigen Christen so wie das Vaterunser – miteinander und auch mit Gott. Es entdeckt ihn als Vater und großzügigen Geber allen Lebens. Jeder kann daraus schöpfen, seine Worte sind für unser aller Zukunft relevant und es kann für jeden individuell zu einem "Webstuhl des Betens" werden. David Steindl-Rast führt ein in die kunstvolle Anordnung, die reiche Symbolik und die bedeutungsvollen Beziehungen des Vaterunsers. Er lotet zentrale Begriffe wie Vater und Himmel, Wille und Reich, Brot und das Böse aus und findet Auslegungen, die den grundlegenden Sehnsüchten und Bedürfnissen der Menschen gerecht werden.
Diese kontemplativen Perspektiven vertieft er schließlich noch im Gespräch mit der Medizinsoziologin Brigitte Kwizda-Gredler, in das viele aktuelle Bezüge zu Zeitereignissen und zu globalen Problemen einfließen.
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Zum Autor:

Bruder DAVID STEINDL-RAST


geb. 1926 in Wien, studierte Kunst, Anthropologie und Psychologie in Wien und trat 1953 in das Benediktinerkloster Mount Saviour im Bundesstaat New York ein; er engagiert sich seit den 1960er Jahren im interreligiösen Dialog und stand in engem Kontakt mit Thomas Merton, Thich Nhat Hanh oder dem Dalai Lama; erfolgreicher Buchautor (zuletzt im Tyrolia-Verlag „Orientierung finden“) und Initiator des Netzwerks „Dankbar Leben“, siehe www.dankbar-leben.org

"Dass du mich einstimmen lässt." - Hanns Sauter

"Dass du mich einstimmen lässt. Gottesdienste mit Liedbetrachtungen." von Hanns Sauter
Freiburg (Herder-Verlag) 2022
Thalia: € 18,60

In den vergangen Jahren sind zahlreiche Publikationen erschienen, die sich mit der Herkunft und dem Werdegang geistlicher Lieder befassen. Diese enthalten aber - obwohl die Lieder ja Gebet sind - kaum Anregungen zu einer geistlichen Auseinandersetzung oder meditativen Aneignung. Auch ist - vor allem bei älteren Liedern - der Text nicht immer für heutige verständlich oder nachvollziehbar. Das Anliegen dieses Buches ist, Lieder die gerne und oft gesungen werden, meditativ aufzuschließen und zum Leitfaden eines Gottesdienstes zu machen. Ausgewählt wurden dazu Gesänge aus dem Gotteslob, die beliebt und verbreitet sind, aber darauf geachtet, dass nicht nur klassisches, sondern auch neueres Liedgut vertreten ist. Zu jedem Lied gibt es neben den Liedbetrachtungen eine Auswahl an passenden Texten zur Gestaltung eines Gottesdienstes (Einleitung, Gebete, Fürbitten...), bei der auch der christliche Osten berücksichtigt ist, und auch Ideen um mit dem Lied weiter zu arbeiten. So lassen sich die Elemente sowohl bei Eucharistiefeiern als auch für Andachten und Wort-Gottes-Feiern oder einfach so als Gebet verwenden - oder das ganze Buch auch als praxisnahe Unterlage zur Gestaltung von Gruppenangeboten wie z. B. Seniorennachmittagen, Liturgie- und Bibelkreisen. Interessant-innovativ-empfehlenswert.

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"Ich komm zu dir, Herr" - Hanns Sauter

Tyrolia-Verlag · Innsbruck-Wien

Hanns Sauter
Ich komme zu dir, Herr
Gebete für ältere Menschen
96 Seiten, zweifarbig, 11 x 18 cm gebunden mit Lesebändchen
Tyrolia-Verlag, Innsbruck-Wien 2021
ISBN 978-3-7022-3964-0
€ 14,95

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Beten bedeutet mit Gott zu reden
Gebete und Betrachtungen für Seniorinnen und Senioren
Viele Senioren finden im Alter endlich die Zeit, über sich selbst nachzudenken: dankbar zurückzuschauen, wahrzunehmen, was sie gerade beschäftigt und zugleich auch ihre nächsten Schritte zu überlegen. Dieses Nachdenken sucht oft auch ein Gegenüber – und mündet nicht selten in ein Gespräch mit Gott. Die Betrachtungen und Gebete in diesem Buch unterstützen dabei und regen an, alles zum Thema zu machen, was einen als älterer Mensch bewegt. Denn Gebete, das sind nicht nur vorgeformte Texte, sondern vor allem ganz persönliche Anliegen, Bitten und Danksagungen.

Wer der Ansicht ist „Beten bedeutet, mit Gott zu reden, weil ich glaube, dass er es gut mit mir meint“, der kann mit ihm über die vielen Dinge sprechen, die in den verschiedensten Situationen und Lebensphasen bewegen: den Eintritt in den Ruhestand, die Freude über Enkelkinder, den Verlust eines Freundes … Und weil auch gemeinsames Beten besonders guttut, bietet dieses Buch auch Vorschläge für das Beten im Seniorenkreis. Es eignet sich für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Seniorenpastoral ebenso, wie als schön gestalteter, spiritueller Impulsgeber zum Verschenken.

Der Autor:
hanns sauter, geb. 1951 in Würzburg, studierte Theologie in Würzburg, Wien (Schwerpunkt: Theologie und Geschichte des christlichen Ostens) und Freiburg i. Br. (Schwerpunkt: Caritaswissenschaft und christliche Sozialarbeit), von 1982 bis 2017 in der Erzdiözese Wien tätig, davon über 30 Jahre im Fachbereich Seniorenpastoral. Zahlreiche Bücher zu liturgischen Themen (u. a. Seniorengottesdiensten), langjähriger Mitarbeiter bei verschiedenen theologischen Fachzeitschriften und den Bibliotheksnachrichten des Österreichischen Borromäuswerkes.

"Die Geschichte der Bibel. Von den Ursprüngen bis in die Gegenwart" von John Barton

John Barton: Die Geschichte der Bibel. Von den Ursprüngen bis in die Gegenwart. Stuttgart (Klett-Cotta) 2020

vorgestellt von

Hanns Sauter


Das Werden des „Buches der Bücher“ kompetent nach dem heutigen Stand der Wissenschaft dargestellt:

Der etwa 700 Seiten umfassende Band befasst sich mit den Fragen der Entstehungszeit und Überlieferungsgeschichte der biblischen Texte, ihren Quellen, ihrer Sprache, ihren Stil- und Literaturformen, der Herausbildung des Kanons, den Bibelübersetzungen, den unterschiedlichen Zugängen zur Bibel seitens des Judentums, der Kirchenväter und des Mittelalters und der Reformation, über die Aufklärung bis in die Gegenwart. Ein großer Bereich also, der in der theologischen Wissenschaft „Biblische Einleitung“ genannt wird. Spannend, mit allgemeinverständlicher und klarer Sprache - ein Wort der Anerkennung auch den Übersetzern! - geht
John Barton auf diese Vielfalt ein. Gut strukturiert erläutert er den bereits mehr als 2000 Jahre andauernden Weg der Bibel und ihrer Wirkungsgeschichte: von den Ursprüngen bis zur Gegenwart. Sein Schwerpunkt liegt dabei auf der Darstellung des Weges des christlichen Westens - der Osten wird einige Male gestreift. Auch wer mit der Bibel gut vertraut ist, wird hier Neues erfahren oder überrascht davon sein, welche Farben Altvertrautes - in anderen Zusammenhängen gedacht - annehmen kann und die Bibel in mancherlei Hinsicht neu sehen. Neben der Darstellung des heute gesicherten Standes der Forschung lässt Barton immer wieder die eigene Position durchblicken. Er fordert auch jeden Leser, jede Leserin, einen eigenen Standpunkt zu schaffen. Barton ist gelungen, was er auf S. 15 schreibt: Das Buch „soll...mit der Vorstellung von der Bibel als einem schwarzen Monolithen zwischen zwei schwarzledernen Buchdeckeln aufräumen, dazu beitragen, dass sie wieder als das Resultat eines langen und faszinierenden Prozesses wahrgenommen wird, und die außergewöhnliche Vielfalt der Möglichkeiten, sie im Laufe der Jahrhunderte immer wieder neu zu lesen, illustrieren.“ Leider passt dazu gerade nicht die traditionell-fade Gestaltung des Schutzumschlages und die grauen Buchdeckel, zwischen denen man solches wirklich nicht vermutet! - Sehr zu empfehlen.

Für Büchereien mit ausgebauten Beständen, Fachbibliotheken, Studierende, sich informieren- Wollende und alle Interessenten.


Horn, 13. Febr. 2021

Hanns Sauter

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