Austausch über die Bibel XLIII - Beitrag von Sr. Mirjam Dinkelbach OCist
Und wo sind die Gebeine…?
Austausch über die Bibel XLIII
Hier geht es noch nicht um die großen österlichen Tage, als die Jünger und Jüngerinnen nach Jesus suchten und fragten, wohin man ihren Herrn gelegt hat.
Hier geht es der Jahreszeit entsprechend zunächst einmal um die Heiligen Drei Könige.
Ich saß im Kölner Dom. In der letzten Bank. Es ist ein guter Ort. Wenn man sich in Köln mit jemandem im Bahnhofs- und Dombereich verabreden möchte, ist es sogar ein sehr guter Ort. Wo treffen wir uns? Letzte Bank im Dom! Funktioniert immer!
Da saß ich also und wartete, und um mich herum das gewohnte Leben. Kommen und Gehen. Stille Leute, plaudernde Leute. Und Führungen. Direkt hinter mir hielt eine Volksschulklasse inne und die kleinen Kumpels versuchten eifrig, die Fragen der Lehrerin zu beantworten.
Wieviel Türme hat der Dom? Wie hoch ist der höchste? Wie hoch ist der kleinste? Ich war schwer beeindruckt, was die Kleinen alles wußten. Ich hatte es nicht gewußt.
Dann kamen sie zum nächsten Thema. Zum Schrein der Heiligen Drei Könige. Ob deren Gebeine wirklich da drin sind. Ob die echt sind. Ob das alles eine Legende ist oder Wahrheit. Und was das Eigentliche ist an so einem Zeichen der Erinnerung. Einfach toll, die Gedanken der Knirpse.
Schließlich einer, der schon eine ganze Weile versucht hatte, sich Gehör zu verschaffen. Er zog diesmal ein lauteres Register:
UND . WO . SIND . DIE . GEBEINE . VON . JESUS ????
Auf diese sensationelle Frage hörte ich von einem anderen Knirps nur die gelangweilte Antwort: Der ist doch auferstanden…
Sr. Mirjam Dinkelbach OCist