Macht hoch die Tür - Macht zu die Tür - Beitrag von Sr. Mirjam Dinkelbach OCist
Macht hoch die Tür - Macht zu die Tür
Austausch über die Bibel XXXVI
„Macht hoch die Tür“ ist das erste Lied im Adventteil im neuen Gotteslob, dem von 2013, und der Anfang der ersten und vierten Strophe. Viele singen es oft und gern. Sicher gehört es zu den bekanntesten und beliebtesten Adventliedern.
Im alten Gotteslob, dem von 1975, wird unter dem Lied auch auf die biblischen Wurzeln hingewiesen. Dem lang ersehnten Heiligen Abend entsprechend natürlich zuerst auf Psalm 24. Genauer gesagt Psalm 24,7-10, wo es heißt:
„Ihr Tore, hebt eure Häupter, hebt euch, ihr uralten Pforten, denn es kommt der König der Herrlichkeit!“ Da weiß man dann: Aha, früher gingen Tür und Tor nicht seitlich, sondern nach oben auf. So wie bei Garagen.
In der fünften Strophe, wenn man denn „Macht hoch die Tür“ bis zum Ende singt, singt man „meins Herzens Tür dir offen ist“, egal ob nach oben oder seitlich.
Wie anders war die Wirklichkeit in Bethlehem!
„…die Maria hat geschrien: ‚Macht doch die Tür nicht so weit auf, zum Donnerwetter, weil’s doch zu dem Baby zieht!‘“
So berichtet von Claudia, 5 Jahre!
In: Das kleine Buch vom Licht in der Nacht, Weihnachtsgeschichten erzählt von Uwe Seidel und jungen Leuten, Bilder von Beate Heinen, tvd-Verlag Düsseldorf, 2. Auflage 2005, Seite 43.
Sr. Mirjam Dinkelbach OCist
"Jona. Zum Anfangen" - Beitrag von Sr. Mirjam Dinkelbach OCist
Jona. Zum Anfangen
Austausch über die Bibel XXXV
Der Blick auf den Anfang des neuen Kirchenjahres erinnert mich an eine Bibelstunde über die Nöte des Anfangens:
Person 1: Ich schlage die Bibel auf, fange an zu lesen…Und!Versteh!Kein!Wort!
Echo der anderen: Geht uns auch so!
Meine Standardrückfrage bei diesem Problem: Machen Sie das mit anderen Büchern auch so? Irgendwo anfangen zu lesen und kein Wort verstehen?
Person 1: Nein! Wie kommen Sie darauf? Ich fange VORNE an zu lesen und kann dann oft nicht aufhören, bis ich weiß, wie die Geschichte ausgeht!
Eine geniale Methode! Die könnte man auch bei der Bibel anwenden!
Geeignet für unser Experiment ist das kurze Buch „Jona“. Wo steht das? Inhaltverzeichnis. Seite soundsoviel. Blätterblätter. Haben alle den gleichen Text vor der Nase? Ja! Wer liest vor? Darf ich? Ja, gern, und wie vereinbart: bitte VORNE anfangen!
Person 1: „Das Wort des HERRN erging an Jona … Der HERR schickte einen großen Fisch…“
Zwischenruf: Ach, das war gar kein Walfisch???? Ich hab immer gedacht, das war ein Walfisch!!!!
Person 2: Der Wal ist kein Fisch, der Wal ist ein Säugetier!
Person 3: Ja, das hab ich auch gelernt…!
Person 4: Wale sind bedroht, es heißt…
Person 5: Ja, und dort sind sie massenhaft verendet…
Person 6: Wenn die Ozeane noch wärmer werden, haben wir bald Fischsuppe.
Person 2: Wale sind keine Fische, Wale sind…
Person 1: Können wir nicht endlich weiterlesen? Mich interessiert, wie die Geschichte ausgeht!
Also weiter im Text bis zum Ende, wo der liebe Gott seine Pointe landet:
Person 1: „…Darauf sagte der HERR: Du hast Mitleid mit einem Rizinusstrauch… Soll ich da nicht Mitleid haben mit Ninive, der großen Stadt, in der mehr als hundertzwanzigtausend Menschen leben, die zwischen rechts und links nicht unterscheiden können – und soviel Vieh?“
Reaktion der Gruppe: Diese Meldung haben wir jetzt gebraucht!
Sr. Mirjam Dinkelbach OCist
"Erntezeit im Paradies" - Beitrag von Sr. Mirjam Dinkelbach OCist
Erntezeit im Paradies
Austausch über die Bibel XXXIV
Um den ersten Apfel ranken sich Mythen über Mythen. Klar, dass die zwei Jungverliebten im Paradiese damals nicht jeden zuhören ließen. Wer wissen will, wie es wirklich war, sollte nicht auf Gerüchte hören, sondern sich direkt beim zuständigen Engel erkundigen: Engel Branduardi! Inzwischen durfte er uns Adams Worte an Eva verraten:
Pflück' den ersten Apfel,
Schöne, die du so stolz einhergehst,
Beweine ihn nicht…
Warte niemals ab…
Tanze durch dein Leben…
Lache in deiner Fröhlichkeit…
Lass es dich niemals reuen…
Pflück' den ersten Apfel, pflück' den ersten Apfel,
Pflück' den ersten Apfel, ah!
Angelo Branduardi
Cogli La Prima Mela – Pflück den ersten Apfel
Sr. Mirjam Dinkelbach OCist
„Ich kann deinen Herzschlag hören“ - Beitrag von Sr. Mirjam Dinkelbach OCist
„Ich kann deinen Herzschlag hören“
Austausch über die Bibel XXXIII
Hape Kerkeling bezog auf dem Pilgerweg nach Santiago de Compostela im Hochsommer 2001 seine Inspirationen nicht aus der Bibel. Zumindest berichtete er darüber nicht in seinem Buch „Ich bin dann mal weg“. Im Rucksack hatte er nur einen hauchdünnen Wanderführer, Shirley MacLaine‘s Jakobsweg-Buch und eine kleine orange Kladde. Die diente ihm als Tagebuch, um „jedes Detail meines beginnenden Abenteuers aufzuzeichnen…durch die Pilgerschaft zu Gott und damit auch zu mir zu finden…Vielleicht habe ich Glück und Gott wohnt gar nicht so weit weg von mir.“
„Deshalb“, so schaltet sich hier und heute der HERR ein (Jeremia 31,20.21), „schlägt mein Herz für ihn. Ich muss mich seiner erbarmen! – Achte auf den Weg!“
Tatsächlich war es der Weg selbst, der Inspiration zur rechten Zeit für Hape bereithielt. Z. B. auf Werbeplakaten wie „Wissen Sie, wer Sie wirklich sind?“ oder „Willkommen in der Wirklichkeit!“. Auch die Radio-Berieselung in den Bodegas am Wegesrand sparte nicht mit der Sendung aufmunternder Songs. Kaum meinte er, es geht nicht mehr, sang Kate Bush „Don’t give up ’cause you’re half way…Gib nicht auf, du bist schon auf der Hälfte des Weges!“ Und auch Hape selber singt sich lauthals passende Lieder vor, um beim Wandern bei Laune und im Rhythmus zu bleiben.
Hans Peter Kerkeling begann seine Pilgerschaft in Saint-Jean-Pied-de-Port, einem Ort, der seinen Namen trägt. Aber, so meinte er, der heiligen Johannesse „gäb’s ja einige… Bin zu müde, um das heute zu recherchieren.“
Egal, welcher heilige Johannes zu Saint-Jean-Pied-de-Port gehören mag…von einem heiligen Johannes wissen wir, dass er am Herzen des HERRN ruhte. Vielleicht sang Hape, spätestens ab Astorga, das Lied von Chris Rea:
„I can hear your heartbeat…“
Sr. Mirjam Dinkelbach OCist
Psalm 119 - Beitrag von Sr. Mirjam Dinkelbach OCist
Psalm 119
Austausch über die Bibel XXXII
Eines Tages kamen wir darauf, dass wir das gleiche Psalmenbüchlein lesen: grün, handlich, mit David drauf, der gerade Harfe spielt (Der Psalter, Deutsche Bibelgesellschaft © 2001, Einbandgestaltung: Mats Bergen Wien).
Seither erzählen wir einander immer wieder einmal, was wir gerade lesen. Das hört sich dann zum Beispiel so an:
Anruf Nr. 1: „Ich bin gerade dabei, den Psalter von vorne bis hinten durchzulesen, jeden Abend ein bisschen.“
Ich: „Gute Idee!“
Anruf Nr. 2: „DER ist ja niedlich. Wie ein Ringelschwanz. Einmal rum und Schluss!“
Ich: „Du meinst bestimmt Psalm 117?!“
Anruf Nr. 3: „DER hört ja überhaupt nicht mehr auf!“…
Wer errät,
um welchen Psalm es sich handelt,
hat gewonnen!
Sr. Mirjam Dinkelbach OCist
Was uns trägt - Beitrag von Sr. Mirjam Dinkelbach OCist
Was uns trägt…
Austausch über die Bibel XXXI
Wir waren zu viert und stiegen nach einer Abendveranstaltung ins Auto, um wieder nach Hause zu fahren. Zwei vorne zum Fahren und Lotsen, zwei hinten zum Gefahrenwerden und gemütlichen Plaudern.
Man hat ja mittlerweile aufgehört, sich darüber zu wundern, dass das funktioniert: Man sitzt bequem auf einer Rückbank, die auf irgendwas steht, das wiederum auf Rädern ruht, die über die Erde rollen; draußen ist es dunkel, manchmal sausen Lichter vorbei, um einen herum summt und brummt es ein bisschen. Alles in allem bewegt man sich ohne auch nur den kleinsten Finger zu rühren von einem Ort zum andern. Man schaut nicht rechts und nicht links und ist obendrein in Gedanken komplett woanders.
Wir zwei auf der Rückbank hatten schnell heraus, dass wir beide Leseratten sind und waren in Gedanken bei Büchern. „Das finde ich einfach wunderschön“, sagte meine Nachbarin:
„Ich setzte den Fuß in die Luft und sie trug.“
„Irgendwie kommt mir das bekannt vor“, sagte ich. „Das ist von Hilde Domin“, sagte sie, „es steht quasi als Motto vor ihrem ersten Gedichtband ‚Nur eine Rose als Stütze‘.“
„Es erinnert mich daran, wie Jesus übers Wasser ging und Petrus an seiner Hand dann auch“, sagte ich. „Irgendwie kommt mir das bekannt vor“, sagte sie. „Das ist in der Bibel“, sagte ich, „es steht bei Matthäus 14,22-33, Markus 6,45‒52 und Johannes 6,15‒21.“
Sr. Mirjam Dinkelbach OCist
„Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen“ - Beitrag von Sr. Mirjam Dinkelbach OCist
„Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen“
Psalm 121,1
Austausch über die Bibel XXX
Carl Zuckmayer hebt nicht nur seinen Blick zu den Gipfeln, sondern macht sich im wahrsten Sinne des Wortes auf den Lebensweg hinauf. Geboren in 84 Meter Seehöhe in Nackenheim am Rhein, atmet er in seiner Berliner Zeit schon etwas höhere Luft: es heißt, die Stadt bringt es auf bis zu 115 Meter über dem Meer. Wunderbare Jahre verlebt er in Henndorf am Wallersee auf Höhenmeter 551. Nach einigen Jahren Exil in Barnard/Vermont, Höhenmeter 407, entscheidet er sich endgültig für die Welt der Berge und lässt sich in Saas-Fee/Kanton Wallis nieder, dem Gipfel seines Lebens: sage und schreibe 1798 Höhenmeter!
In seinen Erinnerungen, dem Buch „Als wär’s ein Stück von mir“, nimmt er uns mit auf all diesen Wegen. In „Die Hohe Stiege“, dem letzten Kapitel dieses Buches, formuliert er seine ganz persönliche Fortsetzung des uralten Psalmverses: „Ich schaue ins Tal, dort laufen die Wege zusammen, die vielfach verschlungenen, die ich gegangen bin, und ich hebe meine Augen auf zu den Bergen: dahinter ist die Unendlichkeit, welche durch alle Weltraum- und Kernforschung nie ganz ergründbar sein wird, so wie der Tod, der Austritt aus dem bewussten Leben, der große Übergang, durch alle Findung der Biologie und Genetik nie seines letzten Geheimnisses entkleidet.“
Sr. Mirjam Dinkelbach OCist
Meine biblischen Lieblingsgeschichten XII . - Beitrag von Doris M. Bömken, Lic.Theol.
Meine biblischen Lieblingsgeschichten XII
Beitrag von Doris M. Bömken, Lic.Theol.
Die Heilung der gekrümmten Frau – Lk 13,10-17
Wie mag es einem Menschen gehen, der nicht mehr aufrecht gehen kann, der nicht mehr geradeaus schauen kann, der mühsam den Kopf heben muss, um sein Gegenüber anzuschauen?
Von einer solchen Person erzählt der Evangelist Lukas. Jesus trifft in der Synagoge eine Frau, deren Rücken seit 18 Jahren verkrümmt ist. Jesus fackelt nicht lange, er legt der Frau die Hände auf und erlöst sie von ihrem Leiden. Er richtet sie wieder auf, damit sie in der Lage ist, Gott zu preisen.
Also ein schnelles Happy End? Aber damit ist die Geschichte noch nicht zu Ende. Denn Jesus hat die Frau an einem Sabbat geheilt. Der Synagogenvorsteher ist wütend. Vielleicht war der Gottesdienst gestört, aber auf jeden Fall seine Sabbatruhe. Denn am Sabbat irgendeine Arbeit zu tun, also auch Kranke zu heilen, die nicht vom Tod bedroht waren, war verboten.
Jesus stört sich einmal wieder nicht an Verboten, wenn einem Menschen durch diese Verbote ein heilsames Leben verwehrt ist. Die Frau sollte gerade schon am Sabbat die Möglichkeit haben, aufrecht vor Gott zu stehen und zu ihm zu beten, nicht erst am Montag oder in einer Woche. Jesus begegnet dieser Frau durch die Heilung auf Augenhöhe und verändert dadurch ihr Leben.
Wie oft lasse ich mich von Vorschriften leiten und verpasse eine Chance, wirklich etwas zu verändern? Jesus zeigt uns einen anderen Weg.
Doris M. Bömken, Lic.Theol.
Wenn Worte fehlen… - Beitrag von Sr. Mirjam Dinkelbach OCist
Wenn Worte fehlen…
Austausch über die Bibel XXIX
Wenn Worte fehlen, „so nimmt sich auch der Geist unserer Schwachheit an. Denn wir wissen nicht, was wir in rechter Weise beten sollen; der Geist selber tritt jedoch für uns ein mit unaussprechlichen Seufzern.“ (Römerbrief 8,26)
Wenn Worte fehlen, kann man auch einstimmen in Worte derer, die vor uns waren. Das Friedensgebet der Gemeinschaft Sant‘ Egidio am Freitag 25.2.2022 in der Basilika S. Maria in Trastevere in Rom begann mit dem Gesang von Psalm 45. In deutscher Sprache finden wir ihn nach unserer Zählung als
Psalm 46
Gott ist uns Zuflucht und Stärke,
als mächtig erfahren, als Helfer in allen Nöten.
Darum fürchten wir uns nicht, wenn die Erde auch wankt,
wenn Berge stürzen in die Tiefe des Meeres;
mögen seine Wasser tosen und schäumen
und vor seinem Ungestüm Berge erzittern.
Eines Stromes Arme erfreuen die Gottesstadt,
des Höchsten heilige Wohnung.
Gott ist in ihrer Mitte, sie wird nicht wanken.
Gott hilft ihr, wenn der Morgen anbricht.
Völker tobten, Reiche wankten;
seine Stimme erscholl, da muss die Erde schmelzen.
Mit uns ist der HERR der Heerscharen,
der Gott Jakobs ist unsre Burg.
Kommt und schaut die Taten des HERRN,
der Schauder erregt auf der Erde.
Er setzt den Kriegen ein Ende bis an die Grenzen der Erde.
Den Bogen zerbricht er, die Lanze zerschlägt er;
Streitwagen verbrennt er im Feuer.
Lasst ab und erkennt, dass ich Gott bin,
erhaben über die Völker, erhaben auf Erden!
Mit uns ist der HERR der Heerscharen,
der Gott Jakobs ist unsre Burg.
Den in italienischer Sprache mehrstimmig gesungenen Psalm findet man unter dieser Adresse:
www.santegidio.org/pageID/30284/langID/de/itemID/46765/Friedensgebet-f%C3%BCr-die-Ukraine-in-Santa-Maria-in-Trastevere-Meditation-Andrea-Riccardi-zu-Apk-9112.html
Sr. Mirjam Dinkelbach OCist
Meine biblischen Lieblingsgeschichten XI - Beitrag von Doris M. Bömken, Lic.Theol.
Meine biblischen Lieblingsgeschichten XI
Beitrag von Doris M. Bömken, Lic.Theol.
Maria sagt „JA“ - Lk 1,26-38
Kurz bevor unsere christliche Zeitrechnung begann, hofften viele junge Frauen in Israel, dass sie diejenige sein würde, die den Messias zur Welt bringt. Das Land war von den Römern besetzt, die die Bevölkerung mit hohen Steuern und Abgaben schikanierte. Die Juden sehnten sich nach dem Messias, der die Römer aus dem Land vertreiben und Israel zu neuer Blüte führen sollte.
Aber manchmal ist die Erfüllung eines Wunsches gar nicht so einfach zu verkraften. So mag es Maria gegangen sein. Eine junge Frau, verlobt mit einem Mann aus dem Hause Davids, erhält unerwartet – wer würde schon so etwas erwarten! – Besuch von einem Engel. Dieser prophezeit ihr, dass sie von Gott auserwählt wurde, den Messias zu gebären. Wie erschrocken muss Maria gewesen sein vor dieser gewaltigen Aufgabe. Lukas schildert die Begegnung nur knapp. Aber er lässt Maria eine Gegenfrage stellen: Wie kann das geschehen? (V34). Der Engel versucht sie zu überzeugen, sagt ihr Gottes Hilfe zu und Maria sagt „JA“.
Mir gefällt an dieser Geschichte, dass Maria nicht einfach demütig ja sagt und dass ihre Bedenken ernst genommen werden. Der Engel stülpt ihr nicht einen Befehl Gottes über, sondern überzeugt sie durch Argumente und die Zusage, dass sie nicht allein ist.
Wir müssen nicht zu allem sofort Ja und Amen sagen. Wir dürfen unsere Ängste und Bedenken äußern. Gott nimmt uns ernst mit allem, was zu uns gehört.
Beitrag von Doris M. Bömken, Lic.Theol.
„Es war in der Zeit…“ - Beitrag von Sr. Mirjam Dinkelbach OCist
„Es war in der Zeit…“
Austausch über die Bibel XXVIII
Das Leben führte meine Freundin aus uralten Kindertagen und mich auf ganz verschiedenen Wegen. Gemeinsam blieb uns bis heute das Lesefieber.
Vor kurzem telefonierten wir. Enthusiastisch erzählte ich ihr von meinen neuesten Entdeckungen: Bibelzitate bei Harry Potter, bei Karl May und Carl Zuckmayer, bei Astrid Lindgren, bei Dorothy L. Sayers, bei der, bei dem und bei bei bei…
Sie wollte mir einen Gefallen tun und machte an passenden Stellen Geräusche wie WOW und SUPER.
Dann erzählte sie: Eines ihrer Lieblingsbücher ist „Krabat“ von Otfried Preußler und ob ich das kenne. Ich konnte mich deutlich an den Einband und dunkel an eine schnelle Lektüre erinnern (wenn’s wahr ist).
Einige Tage später kam eine Postsendung von ihr, darin „Krabat“ und ein Brieflein: „Wie ich dich kenne, findest du da auch wieder jede Menge Religion!“
Ich schlug das Buch auf und las den ersten Satz:
„Es war in der Zeit zwischen Neujahr und dem Dreikönigstag … Dreikönige … Bethlehemstern … Hosianna Davidssohn! ...“
Sr. Mirjam Dinkelbach OCist