Meine biblischen Lieblingsgeschichten XII . - Beitrag von Doris M. Bömken, Lic.Theol.
Meine biblischen Lieblingsgeschichten XII
Beitrag von Doris M. Bömken, Lic.Theol.
Die Heilung der gekrümmten Frau – Lk 13,10-17
Wie mag es einem Menschen gehen, der nicht mehr aufrecht gehen kann, der nicht mehr geradeaus schauen kann, der mühsam den Kopf heben muss, um sein Gegenüber anzuschauen?
Von einer solchen Person erzählt der Evangelist Lukas. Jesus trifft in der Synagoge eine Frau, deren Rücken seit 18 Jahren verkrümmt ist. Jesus fackelt nicht lange, er legt der Frau die Hände auf und erlöst sie von ihrem Leiden. Er richtet sie wieder auf, damit sie in der Lage ist, Gott zu preisen.
Also ein schnelles Happy End? Aber damit ist die Geschichte noch nicht zu Ende. Denn Jesus hat die Frau an einem Sabbat geheilt. Der Synagogenvorsteher ist wütend. Vielleicht war der Gottesdienst gestört, aber auf jeden Fall seine Sabbatruhe. Denn am Sabbat irgendeine Arbeit zu tun, also auch Kranke zu heilen, die nicht vom Tod bedroht waren, war verboten.
Jesus stört sich einmal wieder nicht an Verboten, wenn einem Menschen durch diese Verbote ein heilsames Leben verwehrt ist. Die Frau sollte gerade schon am Sabbat die Möglichkeit haben, aufrecht vor Gott zu stehen und zu ihm zu beten, nicht erst am Montag oder in einer Woche. Jesus begegnet dieser Frau durch die Heilung auf Augenhöhe und verändert dadurch ihr Leben.
Wie oft lasse ich mich von Vorschriften leiten und verpasse eine Chance, wirklich etwas zu verändern? Jesus zeigt uns einen anderen Weg.
Doris M. Bömken, Lic.Theol.