Austausch über die Bibel XLV - Beitrag von Sr. Mirjam Dinkelbach OCist
Maria in Griechenland
Austausch über die Bibel XLV
Sr. Mirjam Dinkelbach OCist
Eine besondere Erinnerung an Dr. Walter Greinert ist in mir lebendig: seine Liebe zur Poesie. Meine Gedanken wandern zur „Stundentrommel vom heiligen Berg Athos“ von Erhart Kästner, zu den Seiten über Maria, die mehr noch Musik als Poesie sind:
„Im Kreis der Jünger war auch Maria, die Mutter Jesu, zu sehen, gemäß dem Berichte. Aber noch ein zweites Mal war sie da, und diesmal nicht unter den Andern, vielmehr allein, über die Maßen allein im ungeheueren Goldfeld der Apsis, nachtblau, das Kind auf den Armen. Das war nicht mehr die unscheinbare Gestalt der Evangelien und der Apostelgeschichte. Das war große, goldene Mythe.
Viel Trost kam durch sie in die Welt…
Mögen wir sie nun Maria nennen oder nicht nennen, sie bleibt doch, was wir hoffen.“
Vielleicht möchte jemand wieder einmal oder erstmals zu diesem zauberhaften Büchlein greifen, um das Kapitel über Maria, „Hagia Sophia in Saloniki“, vollständig zu lesen, einmal, zweimal, dreimal, rauf und runter und wieder zurück…und die anderen Kapitel auch.
Sr. Mirjam Dinkelbach OCist
Walter Greinerts Vermächtnis bleibt, über seinen Tod hinaus lebendig!
Unerwartet ist Botschafter Dr. Walter Greinert am 5. März 2024 kurz nach Erreichen seines 84. Lebensjahres verstorben.
Seine Lebensstationen – zunächst als welt-erfahrener Journalist („Die Presse“, ORF), dann als profilierter Spitzendiplomat und bis zum Lebensende als sensibler, engagierter Christ und Literat – waren geprägt von seinem Glauben an das Miteinander von Kulturen und Religionen – und seine unbedingte „Akzeptanz des Anders-Seins“.
Im Dienst des österreichischen Außenministeriums erfüllte Dr. Greinert zunächst wichtige Funktionen in Paris und Washington, später als Pressechef der ersten rotweißroten EU-Präsidentschaft 1998 und Generalkonsul in New York – und schließlich als als Botschafter Wiens beim Hl. Stuhl.
Seine interreligiösen Dialogpartner – vor allem im Judentum und Islam – erlebten ihn als einen Menschen, für den „das Wunder der Konfliktvermeidung in bedingungsloser menschlicher Nähe“ zu finden war.
Sein Wissen und seine Kontakte waren eine Bereicherung und wesentliche Hilfe.
Walter Greinerts Vermächtnis bleibt, über seinen Tod hinaus lebendig!
Wien, am 15. März 2024
Vorstand Projektgruppe Biblia
Austausch über die Bibel XLIV - Beitrag Sr. Mirjam Dinkelbach OCist
Bibel - Zwiebel
Austausch über die Bibel XLIV
Aus der Runde kamen die Meldungen wie am Schnürchen:
„Aal-Wal, Bibel-Zwiebel, Chef-Treff, Dach-Fach………..“
Schiedsrichter: „HAAAAALT! Was soll dieser Unfug: Bibelchen - Zwiebelchen!?!“
Unser heiteres Reimen-mit-Sinn-Spiel erfuhr die gestrenge Unterbrechung, kaum hatte es Fahrt aufgenommen.
Schiedsrichter: „Was hat denn Bibel mit Zwiebel zu tun!?!“
Teilnehmer B: „Mehr als du denkst!!!“
Schiedsrichter: „Beweise!!!“
Teilnehmer B: „Beide sind zum Weinen, wenn man sie öffnet! Hier, lies mal Numeri 11,4 usw. usw.:
»…die Israeliten begannen wieder zu weinen und sagten: Wenn uns doch jemand Fleisch zu essen gäbe! Wir denken an die Fische, die wir in Ägypten umsonst zu essen bekamen, an die Gurken und Melonen, an den Lauch, an die Zwiebeln und an den Knoblauch. Doch jetzt vertrocknet uns die Kehle, nichts bekommen wir zu sehen als immer nur Manna… Mose hörte das Volk weinen, nach Sippen getrennt, jeder am Eingang seines Zeltes.«
Sr. Mirjam Dinkelbach OCist
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Austausch über die Bibel XLIII - Beitrag von Sr. Mirjam Dinkelbach OCist
Und wo sind die Gebeine…?
Austausch über die Bibel XLIII
Hier geht es noch nicht um die großen österlichen Tage, als die Jünger und Jüngerinnen nach Jesus suchten und fragten, wohin man ihren Herrn gelegt hat.
Hier geht es der Jahreszeit entsprechend zunächst einmal um die Heiligen Drei Könige.
Ich saß im Kölner Dom. In der letzten Bank. Es ist ein guter Ort. Wenn man sich in Köln mit jemandem im Bahnhofs- und Dombereich verabreden möchte, ist es sogar ein sehr guter Ort. Wo treffen wir uns? Letzte Bank im Dom! Funktioniert immer!
Da saß ich also und wartete, und um mich herum das gewohnte Leben. Kommen und Gehen. Stille Leute, plaudernde Leute. Und Führungen. Direkt hinter mir hielt eine Volksschulklasse inne und die kleinen Kumpels versuchten eifrig, die Fragen der Lehrerin zu beantworten.
Wieviel Türme hat der Dom? Wie hoch ist der höchste? Wie hoch ist der kleinste? Ich war schwer beeindruckt, was die Kleinen alles wußten. Ich hatte es nicht gewußt.
Dann kamen sie zum nächsten Thema. Zum Schrein der Heiligen Drei Könige. Ob deren Gebeine wirklich da drin sind. Ob die echt sind. Ob das alles eine Legende ist oder Wahrheit. Und was das Eigentliche ist an so einem Zeichen der Erinnerung. Einfach toll, die Gedanken der Knirpse.
Schließlich einer, der schon eine ganze Weile versucht hatte, sich Gehör zu verschaffen. Er zog diesmal ein lauteres Register:
UND . WO . SIND . DIE . GEBEINE . VON . JESUS ????
Auf diese sensationelle Frage hörte ich von einem anderen Knirps nur die gelangweilte Antwort: Der ist doch auferstanden…
Sr. Mirjam Dinkelbach OCist
Ansprache: Gottesdienst am 22.12.2023 - Beitrag von Susanne Buchmüller
Ich hab die Nase voll von diesen Hirten, die sich nur um sich selber kümmern,
die sich einen feuchten Kehricht um ihre Herden scheren.
So wahr ich lebe, es reicht. Ich will jetzt meine Schafe selber weiden.
Ich selbst kümmere mich um die Schwachen, Kranken, und schau, dass es den Starken gut geht.
Das verspricht Gott im Alten Testament beim Propheten Ezechiel. Gott der ultimative gute Hirte. Und an Weihnachten geht dieses Versprechen in Erfüllung. In Jesus kommt Gott als Mensch auf unsere Erde.
Er kommt nicht mit einem Herrscherstab, sondern mit einem Hirtenstab.
Er heilt Kranke, nimmt Außenseiter auf, in seine Gemeinschaft auf, spendet Trost und Mut.
„Ich bin der gute Hirte. Ich kenne die Meinen“ also nicht nur als Nummer.
So spricht Jesus im Johannesevangelium.
Er kennt uns haargenau und mag uns trotzdem. Und das beweist er mit seinem Leben.
„Ich bin der gute Hirte. Ich gebe mein Leben hin für meine Schafe.“
Wir haben jetzt einen guten Hirten!
Und was hat sich geändert? – Garnichts!
Wir schauen raus: Kommen Wölfe?
Ja, guck - jede Menge.
Ärger daheim, in der Schule, Einsamkeit, Krankheit und Krieg und so vieles mehr.
Die Wölfe stehen für all unsere Probleme, klein und groß.
Unsere Probleme sind nicht einfach weg, weil wir einen guten Hirten haben.
Der Hirtenstab Jesu ist kein Zauberstab.
Simsalabim. Alles löst sich in Wohlgefallen auf.
Nein. Gott befreit uns nicht von Problemen,
sondern er ist bei uns in der Not,
er macht uns wach, aufmerksam, mutig, offen für andere.
Jesus hat einen Hirtenstab,
aber den will er nicht für sich allein.
Gott gibt jedem von uns so einen ganz persönlichen Hirtenstab,
mir und dir und allen.
Damit wir mitspielen / Mitmachen,
da wo wir stehen / Verantwortung übernehmen
im ganz Kleinen und vielleicht auch mal im ganz Großen.
Aber nie alleine! Das Versprechen Jesu gilt auch für uns. Ich bin bei euch bis zum Ende der Welt ! (Mt 28,20)
Susanne Buchmüller
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Meine biblischen Lieblingsgeschichten XIII - Beitrag von Doris M. Bömken, Lic.Theol.
Meine biblischen Lieblingsgeschichten XIII
Beitrag von Doris M. Bömken, Lic.Theol.
Zachäus, der Zöllner (Lk 19,1-10)
Nun war er am Ziel seiner Träume. Er hatte endlich die Leitung der Zollstation bekommen und nun drei Angestellte unter sich. Lange hatte er darauf hingearbeitet, immer wieder Anträge gestellt und endlich war die Stelle frei geworden und man hatte sie ihm übertragen, ihm - dem kleinen Zachäus. Nun könnte er doch eigentlich glücklich sein. Er hatte ein sicheres Einkommen, einen verantwortungsvollen Beruf und die Anerkennung der Bevölkerung, zumindest der römischen. Aber die jüdische war ihm egal, die meckerten sowieso immer. Die Pharisäer, weil nicht alle Gebote peinlich genau eingehalten wurden, die Zeloten, weil sie die römischen Besatzer aus dem Land vertreiben wollten.
Warum war er dann immer so unzufrieden? Irgendwie etwas in seinem Leben fehlte.
Er hatte da von einem Mann aus Nazareth gehört. Der nicht meckerte, sondern einfach machte, egal, was andere dazu sagten. Er sollte angeblich Kranke wieder gesund gemacht und Mutlose wieder zu mehr Vertrauen in sich selbst verholfen haben. Dieser Mann namens Jesus wanderte mit einer Gruppe Anhänger im Land herum, predigte vom Reich Gottes – was immer das auch heißen mag – und sollte nächste Woche nach Jericho kommen, in „seine“ Stadt. Vielleicht sollte er sich den mal angucken.
Nun war der Tag da. Jesus war in der Stadt. Viele hatten sich aufgemacht, ihm zu begegnen. Die Straßen und Plätze waren rappelvoll. Für ihn als Mann von geringer Körpergröße war es schwierig, sich da zu behaupten, um überhaupt etwas zu sehen. Also kletterte er kurzerhand auf einen Maulbeerfeigenbaum. Nun hatte er einen guten Überblick. Er sah Jesus in die Straße einbiegen, sah, wie er sich mit den Menschen unterhielt, sie zum Lächeln brachte, ihnen die Hand auflegte. Nun war er schon ganz nahe und da geschah, womit er nicht im Geringsten gerechnet hatte: Jesu blieb unter dem Baum stehen und sagte: „Komm schnell herunter. Ich muss heute in deinem Haus bleiben.“ (LK 19,5)
Ausgerechnet ihn, einem Zöllner, der ständig mit unreinem Geld zu tun hatte, wollte Jesus besuchen. Schnell stieg er wieder vom Baum herunter und geleitete Jesus zu seinem Haus, bewirtete ihn und sie redeten lange.
Im ging auf, dass das, was Jesus sagte, sein Leben verändern würde. Nicht der tolle Beruf, nicht das große Geld machen glücklich. Glücklich macht, wie freundlich man mit seinen Mitmenschen umgeht, wie fair man seine Angestellten behandelt. Glücklich macht, all die schönen kleinen Dinge zu sehen und nicht immer nur das Negative. Darauf kommt es an. Und Zachäus verstand nun auch, was Jesus mit dem Reich Gottes meinte. Er hatte es schon ein Stück weit in sein Haus gebracht.
Doris M. Bömken, Lic.Theol.
Bibelstechen zentripetal - Beitrag von Sr. Mirjam Dinkelbach OCist
Bibelstechen zentripetal
Austausch über die Bibel XLII
Während das Bibelstechen auf dem Tiroler Gipfel eine ganze Wandergruppe in die Flucht schlug (vgl. Austausch XLI), zieht es auf dem Papier seit 295 Jahren rund um den Globus mehr und mehr Menschen an:
„Einige wenige Worte aus der Bibel verbinden Tag für Tag weltweit Menschen unterschiedlicher Konfession, Kultur und Frömmigkeit. Und diese Gemeinde wächst stetig.“
Sie wissen schon, wovon die Rede ist? Oder sind neugierig? Es handelt sich um
Die Losungen
„Die erste Losung geht auf den 3. Mai 1728 zurück. Bei der abendlichen Versammlung in Herrnhut verkündete Nikolaus Ludwig von Zinzendorf der Gemeinde ein kurzes Wort für den kommenden Tag. Damit begann die beispiellose Geschichte der Losungen. Bald schon wollten die Herrnhuter auf die »Parole für den Tag« nicht mehr verzichten. Die Losungen wurden zu einem wichtigen Kommunikationsmittel. Zinzendorf nannte sie »fortgesetzte Gespräche des Heilands mit der Gemeinde«. Er empfahl, dass sie »ins Gemüt und ins Herz« hineingenommen werden sollen. Gedruckt herausgegeben werden die Losungen seit 1731 Jahr für Jahr…
Die Geschichte der fremdsprachigen Losungen beginnt mit der niederländischen Übersetzung des Losungsjahrgangs 1733…Derzeit werden sie in ca. 60 Sprachen herausgegeben. Jede Übersetzung ist immer auch ein Über-Setzen – gleichsam von einem Ufer zum anderen. Menschen lesen weltweit dieselben Bibelverse am selben Tag – das verbindet!“
Zitiert aus: Die Losungen 2020. Gottes Wort für jeden Tag 290. Ausgabe
www.losungen.de
Sr. Mirjam Dinkelbach OCist
Bibelstechen und Gipfelflucht - Beitrag von Sr. Mirjam Dinkelbach OCist
Bibelstechen und Gipfelflucht
Austausch über die Bibel XLI
Bibelstechen ist eine komplett gewaltfreie und beliebte Methode des Bibellesens. Man macht die Augen zu, die Bibel irgendwo auf und hält den Finger auf irgendeine Stelle. Dann macht man die Augen wieder auf und schaut, was an dieser Stelle steht. Manchmal findet man auf diese Weise etwas wunderbar Passendes und dann freut man sich und nennt das das Wirken des Heiligen Geistes. Manchmal findet man auch nichts Besonderes. Dann spielt man das Spiel weiter, bis man etwas Schönes findet, oder hört einfach auf. Bis zum nächsten Mal. Soweit diese Hintergrundinformation.
Ein Freund erzählte mir von einer Wanderung in den Bergen. Seine Gruppe erklomm einen Gipfel in Tirol und feierte dort oben, dem Himmel nahe, einen Gottesdienst. Der Priester machte die Augen zu und die Bibel auf nach der oben beschriebenen Methode: „Wollen wir doch mal sehen, was Gott uns hier und jetzt sagen will!“ Er schlug die Augen wieder auf und las: „Die Bergpredigt!“ (Matthäus 5)
Gibt’s das? Wollte mein Freund staunend seine Kollegen fragen. Aber als er sich ihnen zuwandte, sah er sie schon unten im Tal rennen. Angesichts dieses Wunders hatten sie die Flucht ergriffen. Das war ja unheimlich! Nichts wie weg!
Was blieb: Zwei Feiernde auf einem Gipfel und ein Biblia-Beitrag.
Sr. Mirjam Dinkelbach OCist